Hauptplatz
Hauptpl. 1, 8010 Graz
https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptplatz_(Graz)
Der Hauptplatz
ist ein Platz im ersten Grazer Stadtbezirk Innere Stadt. Von ihm zweigen die Sporgasse, die Herrengasse, die Schmiedgasse, die Murgasse und die Sackstraße ab.
English: Tram in Graz.
Cezar Suceveanu, 2014.
Deutsch: Graz: Hauptmarkt, Hauptplatz, Blick gegen Norden zum Schlossberg.
Taxiarchos228, 2011.
Geschichte, Entwicklung
Um 1160 wurde der Grazer Hauptplatz als zentraler Marktplatz von Herzog Otakar III. angelegt. Er ist damit die historisch und städtebaulich wichtigste Platzanlage der Stadt[1]. Das historische Zentrum von Graz bildend, reichte der trapezförmige Hauptplatz früher bis zur heutigen Landhausgasse.
Erst um 1550 wurde seine Fläche wegen des Neubaus des Rathauses im Renaissancestil beinahe halbiert.
Joseph Franz Kaiser (1786-1859):
J. F. Kaiser – lithographirte Ansichten der Steyermärkischen Städte, Märkte und Schlösser, Graz 1824-1833.
Die Häuser, die den Platz umgeben, haben einen mittelalterlichen bis spätgotischen Baukern. Besonders die Fassaden, zum Teil spätgotischer, barocker, biedermeierlicher und späthistoristischer Gestaltung prägen das Platzbild. Ebenfalls vorhanden sind an einigen Häusern aufwändige Stuckdekorationen und Marienplastiken, die von der Volksfrömmigkeit zeugen.[2]
Im Jahr 1878 wurde das Erzherzog-Johann-Brunnendenkmal in der Mitte des Platzes aufgestellt.
Durch die Neugestaltung des Rathauses zwischen 1887 und 1893 erhielt der Hauptplatz einen „neuen monumentalen Akzent“[3].
Ursprünglich befand sich an der Einmündung des Hauptplatzes in die Sackstraße die von Kaiser Leopold I. zum Dank wegen der überstandenen Pest gestiftete Dreifaltigkeitssäule. Aufgrund der veränderten Verkehrssituation musste die Säule auf den Karmeliterplatz verlegt werden.
Neben dem Jakominiplatz ist der Hauptplatz der einzige weitere Ort in Graz, der von allen Straßenbahnlinien angefahren wird. Rund um den Erzherzog-Johann-Brunnen stehen etliche Buden, die dem Platz seinen ursprünglichen Charakter als mittelalterlicher Marktplatz erhalten. Um 1990 waren diese Marktstände vom jeweiligen Betreiber individuell gebaut. Um 2002 wurden diese auf Betreiben der Stadt nach politischen, kommerziellen und technischen Auseinandersetzungen in der Anzahl reduziert und durch ein einheitliches Modell ersetzt. Sie sind durch hydraulisch hebbare Räder und Stützen mobil, werden an Installationsschächten versorgt und nur zu besonders großen Festen verschoben oder entfernt. Das Areal zwischen Brunnen und Rathaus wird häufig für Veranstaltungen genutzt oder auch von zwei eigenen „Nacht-Wurstständen“.
Im Juli 2013 wurde auf dem Grazer Hauptplatz ein Bronzener Punk in Form einer lebensgroßen Bronze-Statue aufgestellt. Die Skulptur des Künstlers Gustav Troger soll dem Betrachter einen Denkanstoß geben und das Bewusstsein in Hinblick auf so genannte Randgruppen schärfen. Die Skulptur wurde dort positioniert, wo die Punks vertrieben wurden.
Ein von der Stadt eingerichtetes Verbot des Trinkens von Alkoholika unter anderem am Hauptplatz gilt ausdrücklich nicht für den Konsum in Gastgärten, bei temporären oder dauerhaften Verkaufsständen oder bei bestimmten Veranstaltungen.
Trinkbrunnen
Ein lange bestehender Brunnen für Trinkwasser, am damaligen Fahrbahnrand links des Rathausportals wurde im Zuge der Neugestaltung des Platzes mit grossformatigen Stahlbeton-Granit-Verbundplatten 2001/2002[4] aufgelassen.
Im Nordteil wurde eine durch einen Treppenabgang erreichbare Toilette errichtet. Drei Unterstände mit Wartebänken an der Straßenbahnhaltestelle weisen hinterleuchteten Werbeflächen auf. Die zwei westlichen Unterstände wurden jeweils mit einer Nische mit Glasspiegel und mit einem kleinen Niro-Becken samt Stellgitter ausgestattet. Jeweils links hinter der Beckenöffnung lag eine (Kaltwasser-)Auslaufarmatur und rechts ein kleiner Fontänen-Trinkbrunnen mit Druckknopf. Die Blechtür fiel ab, Armaturen wurden lose, beendeten ihre Funktion und wurden demontiert. Der alte frei stehende gusseiserne Brunnen funktionierte jahrzehntelang auch im Winter, da sein Ventil frostsicher wie bei einem Hydranten im Untergrund lag, wies einen robusten etwa 25 cm langen Schwenkhebel auf, der etwa 1 Sekunde nach festem Drücken einen starken Wasserstrahl nach unten Richtung Ablaufgitter im Boden erzeugte. Der fein designte spätere Ersatz war schon wegen Frostgefahr in der kalten Jahreshälfte abgesperrt und wurde nach Verfall demontiert. Letztlich sind August 2013 die Becken mit aufgenietetem Aluriffelblech dauerhaft trittsicher verschlossen worden. So gibt es nach Jahrzehnten mit Ganzjahres- und einigen Jahren Halbjahresversorgung mit frei zugänglichem Trink- und Waschwasser an der Oberfläche des Platzes nun gar keine mehr.
Verkehr
Um 1965 wurde die Hauptbrücke (heute Erzherzog-Johann-Brücke) noch verbreitert, um Kfz-Verkehr durch eine zu verbreiternden Murgasse über Hauptplatz und Herrengasse zu leiten. Erst danach wirkte ein Umdenken, um die Altstadt mit ihrem Charakter als wertvoll zu bewahren.
In der – nun – Fußgängerzone Hauptplatz ist Radfahren – bis auf Sperren für Veranstaltungen – erlaubt, ein mitunter dichtes Miteinander hat sich eingespielt, eine Radabstellanlage liegt vor der rechten Rathausfront. Die anschließende Herrengasse darf nur nachts von 20–08 Uhr beradelt werden, die steile Sporgasse ganztags nicht. Ein gewisser Radverkehr findet hier dennoch statt; wer fährt riskiert Strafe. Die verschmutzungsgefährdete Pomeranzengasse ist die schmalste Anschlussgasse und am Platz überbaut wie die Franziskanergasse. Werktags tagsüber stehen Durchgänge durch das Rathaus und das Haus Nr. 3 offen, dazwischen beginnt die Schmiedgasse – hier liegt ein Taxistandplatz. Von Einbahnregelungen in der Umgebung ist Radfahren befreit.
Installationen
Vor der Umgestaltung ab 2001 erfolgten archäologische Grabungen etwa vor dem Rathaus. Ein letzter Lampenmast mit kegelig erweitertem gusseisernem Fuß wurde vor dem Haus Nr. 3 entfernt und mehrere Leuchten mit nach oben gerichteten Strahlern und darüberliegenden Facettenspiegeln von Bartenbach aufgestellt. Südlich des Erzherzog-Johann-Brunnens befindet sich eine Probenentnahmestelle für Grundwasser, südwestlich ein Schacht zur Aufnahme des Stamms eines Mai-[5] oder Christbaums. Im Norden des Platzes liegt eine unterirdische Toilettenanlage. Schutzräume wurden im Zweiten Weltkrieg als Stollen im nahen Schloßberg angelegt. Für Veranstalter und mobile Marktstände liegen zahlreiche Installationsschächte mit Anschlüssen für Strom, Wasser und Abwasser punktuell an unter kleinen Steinplatten bereit.
Seit 1930 steht die Weikhard-Uhr am Platz vor dem Uhrengeschäft, ein beliebter Treffpunkt,[6][7] weithin sichtbar ist die ebenfalls innen beleuchtete Uhr oben am Rathaus.
Namensgebung
In ihrer ursprünglichen Bezeichnung hieß die Anlage
„auf dem Platz“.
Erst 1665 scheint erstmals der Name
„Hauptplatz“
in den Chroniken auf. Wegen der sich im Rathaus befindenden Hauptwache, wurde der Platz im 19. Jahrhundert auch
„Hauptwachplatz“
genannt.
Von 1870 bis zum Anschluss Österreichs 1938 und seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart trägt er wieder den Namen „Hauptplatz“.
Zwischen 1938 und 1945 hatte er noch
„Adolf-Hitler-Platz“
geheißen.[8]
https://de.wikipedia.org/wiki/Grazer_Rathaus
Das Grazer Rathaus
beherbergt den Amtssitz des Grazer Bürgermeisters, den Gemeinderat und Teile der Stadtverwaltung.
English: Rathaus (City Hall) in Graz, Austria. This is an edit of an existing file, with the perspective corrected and a few other minor alterations.
Français : Rathaus (Hôtel de Ville) de Graz, en Autriche. Cette photo est une version retouchée (original): la perspective a été corrigée.
Čeština: Radnice v Štýrském Hradci v Rakousku. Je to upravená verze tohoto souboru s vylepšovaní perspektivou.
Tamirhassan, 2006.
Frühere Gebäude
Das erste Rathaus von Graz wurde in der Judengasse im Jahr 1450 erbaut.
Dieses
Alte Kanzlei
genannte Gebäude wurde aber bald zu klein und so wurde 1550 ein neues Rathaus im Renaissancestil am heutigen Standort am Hauptplatz erbaut.
Dieses Gebäude war sehr einfach gehalten und nur an den Ecken mit Verzierungen geschmückt. Zum damaligen Zeitpunkt beherbergte es auch die Hauptwache und ein Gefängnis im dritten Stock.
1803 wurde das Gebäude abgerissen und durch einen neuen Bau im klassizistischen Stil ersetzt, der in den Jahren 1805 bis 1807 nach Plänen von Christoph Stadler errichtet wurde. Der Bau kostete 150.000 Gulden, die durch eine eigens eingeführte Weinsteuer aufgebracht wurden.
Mit einer Erweiterung des Rathauses wurde 1869 begonnen.
1887 wurde nach Plänen der Architekten Alexander Wielemans und Theodor Reuter mit einem Neubau begonnen, der aber Teile des Altbaus einbezog.
Für Expansion wurden extra umliegende Gebäude angekauft, da sich aber die Besitzer der Herrengasse 4, 6 und 8 gegen den Abriss erfolgreich zur Wehr setzten, konnten die Pläne nicht vollständig umgesetzt werden. In den 1960er Jahren stand eine „Abräumung“ der reich gegliederten historistischen Fassade des Rathauses und eine vereinfachte Neugestaltung im Sinn des klassizistischen Vorgängerbaus zur Debatte. Bei einer Volksbefragung im Juli 1966 entschieden sich die Grazer jedoch mit großer Mehrheit (83 %) für die Beibehaltung der gewohnten Fassade.
Das Rathaus heute
Das heutige Bild des späthistoristisch-altdeutschen Rathauses entspricht weitgehend dem der letzten Ausbaustufe;
der Südtrakt des Gebäudes ist mit dem Jahr 1889,
der Haupttrakt mit 1893 datiert.
Die Schauseite verfügt über einen kuppelbekrönten Mittelrisalit, einem auf ganzer Höhe hervorspringenden Gebäudeteil zur Gliederung der Fassade, und Ecktürmchen. Lediglich der klassizistische Fassadenschmuck wurde 1922 teilweise vereinfacht.
Petschar, Friedlmeier, Steiermark in alten Fotografien, Ueberreuther Verlag Wien, zwischen 1893 und 1914.
Die meisten Nischenfiguren gingen verloren; nur zwei Sandsteinfiguren (Landsknechte) und eine Sandsteinbüste blieben an der Westfront erhalten.
Die Figuren stammten im Original von den Künstlern Hans Brandstetter, Karl Lacher, Karl Peckary, Emanuel Pendl und Rudolf Vital.
Die Nischenfiguren zeigen bedeutende Österreicher (etwa Habsburger-Kaiser) und die vier großen Allegorien „Die Kunst“, „Die Wissenschaft“, „Der Handel“ und „Das Gewerbe“.
Diese wurden ab 2001 nachgebildet und an ihrem ursprünglichen Platz aufgestellt.
Weitere Beispiele von
“Graz und Umgebung in alten Stichen”
auf Sparismus:
ANONYMUS, #Graz, #Gries, #Grieskai, #Nikolaiplatz, #Mur, #Albrechtsbrücke, #Kettenbrücke, #Franziskanerkirche, #Schlossberg, um 1860
ANONYMUS, Schloss #Eggenberg bei #Graz, Blick von Nordosten, dahinter #Plabutsch und #Steinberg, um 1860
Anton Alexander, Joseph Bermann, #Wien, um 1865, nach Jakob-Alt-Aquarell von #Graz, #Nikolaiplatz, #Grieskai, #Schlossberg, um 1845
Mag. Ingrid Moschik,
Austrian #posttruth ward & artist
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